Im Zuge unserer Vereinsgründung haben unsere Gründungsmitglieder am 25.2.22 eine besondere Maßnahme in Form eines Strategieworkshops wahrgenommen. Zuteil geworden ist uns dieser durch eine Förderung des Bayerischen Landesverbandes der Kultur- und Kreativwirtschaft e.V. (BLVKK). Der Workshop fand zu einer Zeit statt, in der unsere Satzung noch in der juristischen Prüfungsphase steckt und noch einige Dinge in Bewegung sind. Die Entwicklung unseres Vereins war die letzten ein, zwei Jahre zäh, Corona hatte uns zwischendurch ordentlich den Wind aus den Segeln genommen und den Fokus auf das eigene wirtschaftliche Überleben und das Individuum verschoben.
Es fühlte sich bei manchem so an, als sehe man zwar jede Menge Bäume, doch der Wald war uns ein wenig aus dem Blick geraten. In dieser Hinsicht kam uns der Strategieworkshop, geleitet durch Michael Wingenfeld, gerade recht. Die Hoffnung war, dass die sechs Stunden gemeinsame Arbeit uns das große Ganze wieder mehr vor Augen führen und einen Motivationsimpuls generieren würden. Mit offenem Visier fanden wir uns am Veranstaltungsort, dem Tagungsraum im Hopfenmuseum in Wolnzach, ein – hatten uns im Vorfeld aber etwas gewundert, dass unsere Seminarleiter einen so großen Raum gewählt hatte, um mit nur einem guten Dutzend Leuten zu arbeiten.
Es zeigte sich, dass der Raum keineswegs überdimensioniert war, denn Michael Wingenfeld hatte ihn mit Seilen auf dem Boden in verschiedene Zonen aufgeteilt, in denen viele große Plakate lagen. Es dauerte eine Weile, bis er uns seine komplexe Installation erklärt hatte, aber bald gewann die vor uns aufgespannte Geographie an Klarheit. Die Installation visualisierte, wo unser Verein steht, nämlich im Schnittpunkt von Kreativen und Netzwerken, Lieferanten, Kunden und Gesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Dies alles war zunächst sehr theoretisch, doch die „Landschaft“ auf dem Boden wurde bald zu einer klaren, begehbaren, physischen Form und viel anschaulicher als jede Powerpoint-Präsentation.
Dann endlich begann unsere thematische Arbeit in verschiedenen Gruppen. Dass wir dabei unsere Arbeitstische in der Landschaft je nach Thema am passenden Ort aufschlagen konnten, war ein großer Vorteil. Man sah die eigene „Baustelle“ sofort in ihrem Kontext. Das Arbeiten war so dank der nun gewonnenen Übersicht sehr produktiv. Wir beackerten wichtige Bereiche und Dynamiken (Pain/Gain – Solve/Surprise), analysierten Defizite und taten dies zielgerichteter und effektiver, als es uns zuvor möglich gewesen wäre. Herr Wingenfeld ging von Gruppe zu Gruppe und leistete immer wieder durch viele Erfahrungswerte und Beispiele aus der Praxis wertvollen Input. Am Ende konnten wir Gruppenergebnisse aus den Bereichen Hubs/Netzwerke, Mitglieder, Mitmacher und Kunden vorstellen und waren ein großes Stück vorangekommen.
Unabhängig vom Seminar stellte unsere Webdesignexperten den aktuellen Stand unserer neuen Website vor, was eine weitere kurze Gruppenarbeit zur Folge hatte, schließlich galt es noch
ein paar Punkte zu verbessern. Auch diese zweite Arbeitsphase war erfolgreich und motivierend,
selbst wenn noch weitere Arbeit am Internetauftritt vor uns liegt.
Der Strategieworkshop hat sich mehrfach gelohnt: Wir konnten endlich wieder einmal physisch zusammenarbeiten – dies förderte für einige die Identifikation mit unserem Vereinsprojekt enorm. Darüber hinaus verhalf uns die zu Arbeitslandschaft zu einer deutlichen besseren Übersicht für relevante Felder, Schnittpunkte und Interessenslagen. Und abschließend konnten wir viele Beispiele und Erfahrungsberichte von unserem überaus motivierten Seminarleiter mitnehmen. Sowohl Wald als auch Bäume sind wieder klarer in Sicht gekommen. Es war ein weiterer Schritt auf dem langen Weg zur eigenen Stimme.